Ich hatte das große Glück, vom Verlag ein Rezensionsexemplar ergattert
zu haben... Die Autorin ist mir schon öfter in Anthologien durch ihren
Schreibstil aufgefallen und so war ich besonders gespannt, ob es ihr
gelingen würde, mich auch mit einer längeren Geschichte zu fesseln...
Fazit vorneweg: sie kann es!
Die
Geschichte entführt uns in einen kleinen Ort im Odenwald, mit für diese
Zeit typischen Strukturen und einer engen Bindung zur Kirche. Die
Autorin versteht es sehr gut, für den Leser Bilder und Stimmungen dieser
Zeit vor dem inneren Auge entstehen zu lassen und damit tief in die
Vergangenheit einzutauchen. Man lebt und leidet mit Jonathan, dem
Jungen, dem anfangs keiner glaubt, aber immer wieder lässt sie uns auch
an dem Gefühlschaos von Julius, Jona's Vater, teilhaben, der tiefer in
die Mordserie verstrickt ist, als man anfangs denkt.
Doch selbst die
"böse" Figur (ich möchte hier nicht zu viel verraten) weckt in ihrer
Haltung teilweise Sympathien beim Leser und lässt ihn zwiegespalten
zurück.
Das Ende ist unerwartet und regt die eigene Fantasie zum Weiterspinnen an - oder macht Hoffnung auf eine Fortsetzung?
Der
Schreibstil der Autorin ist bildhaft und fesselnd, hier in diesem Genre
auch voll und ganz in der Ausdrucksweise der Vergangenheit. Das sie
auch anders kann, beweisen die bisher erschienenen Kurzgeschichten.
Bleibt zu hoffen, dass die künftigen Geschichten noch länger werden!
Bewertung: 5 Sterne
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen