Donnerstag, 29. Oktober 2015

Rezension: Das Todesmal (Stefanie Bender)

Ich hatte das große Glück, vom Verlag ein Rezensionsexemplar ergattert zu haben... Die Autorin ist mir schon öfter in Anthologien durch ihren Schreibstil aufgefallen und so war ich besonders gespannt, ob es ihr gelingen würde, mich auch mit einer längeren Geschichte zu fesseln...

Fazit vorneweg: sie kann es!


Die Geschichte entführt uns in einen kleinen Ort im Odenwald, mit für diese Zeit typischen Strukturen und einer engen Bindung zur Kirche. Die Autorin versteht es sehr gut, für den Leser Bilder und Stimmungen dieser Zeit vor dem inneren Auge entstehen zu lassen und damit tief in die Vergangenheit einzutauchen. Man lebt und leidet mit Jonathan, dem Jungen, dem anfangs keiner glaubt, aber immer wieder lässt sie uns auch an dem Gefühlschaos von Julius, Jona's Vater, teilhaben, der tiefer in die Mordserie verstrickt ist, als man anfangs denkt.
Doch selbst die "böse" Figur (ich möchte hier nicht zu viel verraten) weckt in ihrer Haltung teilweise Sympathien beim Leser und lässt ihn zwiegespalten zurück.

Das Ende ist unerwartet und regt die eigene Fantasie zum Weiterspinnen an - oder macht Hoffnung auf eine Fortsetzung?

Der Schreibstil der Autorin ist bildhaft und fesselnd, hier in diesem Genre auch voll und ganz in der Ausdrucksweise der Vergangenheit. Das sie auch anders kann, beweisen die bisher erschienenen Kurzgeschichten. Bleibt zu hoffen, dass die künftigen Geschichten noch länger werden!



Bewertung: 5 Sterne

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